Farbe und Klarlack - die hochwertigste Lösung

5a. Zweischicht-System

Im Zweischicht-System werden Basislack (Farbe) und Klarlack (Schutz und Glanz) getrennt aufgetragen. Moderne Metallic- und Perleffekt-Farben können nur im Zweischicht-Verfahren lackiert werden.

Die Zweischicht-Lackierung ist in jeder Hinsicht dem Einschicht-Lack überlegen (mehr Info).

Unsere Basislacke sind immer spritzfertig, d.h. es muß keine Verdünnung zugegeben werden. Bei den Klarlacken unterscheidet man zwischen MS- und HS Klarlacken (mehr Info).

Ist mein Auto Zweischicht-lackiert ?

 

Altlackierung oder Grundierung für den Basislack gründlich anschleifen

5a.1 Anschleifen

Wenn der alte Lack lösemittelbeständig, unbeschädigt, ohne Kratzer, Steinschlagschäden, Rost, Beulen etc. ist, kann die neue Farbe auch ohne Grundierung und Füller direkt auf die angeschliffene Altlackierung gespritzt werden.

Dafür zunächst die betreffenden Teile oder das ganze Fahrzeug gründlich waschen und mit Silikonentferner reinigen (siehe Vorbereitung). Dann mit

  • 800-1000er Körnung nass von Hand oder
  • 240-320er Korn trocken von Hand oder
  • 400-500er Körnung trocken mit dem Exzenter (3-5 mm Hub)

alle zu lackierenden Flächen gründlich anschleifen.

Nasspapier immer mehrere Stunden in Wasser einweichen, damit es weich und geschmeidig wird. Bei Trockenpapier auf vernünftige Staubabsaugung achten, das verlängert die Standzeit des Papiers enorm. Weitere Infos in Schritt 2.1 beachten.

Die professionelle Lösung ist, auf jeden Fall auf die angeschliffene Altlackierung erst eine dünne Lage Expressfüller zu spritzen (siehe Schritte 3.1-3.9), um optimale Haftung und einen blitzsauberen, gleichmäßigen und gut schleifbaren Untergrund zu erhalten. 

Wer ganz sicher gehen will, dass keine Beulen o.ä. vorhanden sind, spritzt noch eine Lage schwarzen Lack vorher, daran kann man jede noch so kleinste Unregelmäßigkeit erkennen, vor allem, wenn man eine Neon-Stablampe oder sogar mehrere Neon-Deckenleuchten hat. Darin erkennt man Unregelmäßigkeiten sofort. Diesen Prüflack dann ebenfalls wieder anschleifen.

Tipp: Um Unregelmäßigkeiten im Füller oder im Altlack erkennen zu können, kann man auch mit einer Sprühflasche Wasser auf das Auto sprühen bzw. mit einem Schwamm nass abziehen. Auf der glänzenden Oberfläche erkennt man schnell, ob noch gefüllert oder vielleicht sogar gespachtelt werden sollte.

 

5a.2 Silikon entfernen

Gründlich mit Silikonentferner reinigen und dann abblasen

Evtl. aus den vorherigen Schritten noch vorhandenes Abklebepapier, Klebeband etc. restlos entfernen. Silikonentferner 88020 mit einem sauberen Tuch oder der Sprühflasche 99860 auftragen, kurz einwirken lassen und dann gründlich mit einem trockenen, sauberen und fusselarmen Tuch (z.B. Reinigungstuch 99875) gründlich und sauber abwischen um Öl, Wachs, Staub, Fett und Silikonrückstände restlos zu entfernen.

Achtung, für Kunststoffflächen und KS-Produkte nur den KS Reiniger 87020 verwenden! Ab jetzt sollten Handschuhe getragen werden, um Handfett zu vermeiden (z.B. 99520).

 

 

Sauberes Abkleben erspart viel Nacharbeit

5a.3 Abkleben

Vor dem Auftragen des Basislackes unbedingt neu abkleben, um Schleifstaub, Füller- und Spachtelreste, die sich im Papier eingenistet haben, restlos zu entfernen.

Die pustet man nämlich sonst schön beim Lackieren auf die frisch lackierten Flächen. Allgemeine Hinweise siehe Schritt 2.3. Auch für den Decklack wieder das ganze Fahrzeug abdecken (z.B. Folie), um Sprühnebel zu verhindern.

Bei Reparaturstellen ausreichend Platz beim Abkleben lassen, damit man in den angrenzenden Bereich hineinlackieren und auch den vorher glatt verschliffenen Füller abdecken kann.

Tipp: Jetzt besonders wichtig: Beim Abkleben berücksichtigen, ob das Fahrzeug danach noch bewegt werden muß, zum Beispiel um in einer Garage zu trocknen etc. (Tür aufmachen, um Handbremse zu lösen, Räder bewegen etc.).

 

Mit Staubbindetuch leicht und ohne Druck abwischen

5a.4 Staub entfernen

Nach dem Abkleben muss als Schlussvorbereitung vor dem Lackieren nochmal der Staub entfernt werden. Hierzu mit einer Druckluft-Pistole gründlich alle Flächen, Kanten, Ecken und Hohlräume sowie das Abklebepapier und auch Lackierständer etc. abblasen - der Dreck kommt sonst garantiert beim Lackieren raus.

Auch sich selbst, d.h. Haare, Anzug etc. mit Druckluft abblasen. Wenn man eine staubige Arbeitsumgebung hat, evtl. den Boden und die Wände (aber nicht das Auto!) mit Wasser besprühen, das bindet den Staub.

Dann mit dem Staubbindetuch ohne Druck über die zu lackierenden Flächen wischen, um den letzten Staub zu entfernen.

Für Deck- und Klarlack am besten einen neuen, staubfreien Lackieroverall 99500 oder sonstwie staubfreie, saubere Kleidung und eine Kappe tragen, um Staub zu reduzieren.

Tipp: Möglichst nicht im gleichen Pulli lackieren, in dem man vorher den Füller geschliffen hat. Handschuhe tragen oder Hände waschen, zu lackierende Flächen nicht mehr unnötig mit der Haut berühren.

 

 

Je nach Untergrund: Grundierfüller, Expressfüller oder HS-Füller (von oben nach unten)

5a.5 Basislack vorbereiten

Unser Basislack wird bereits spritzfertig geliefert, um eine optimale Deckkraft und Farbtongenauigkeit sicherzustellen.

Sie können bei lösemittelhaltigen Basislacken (nur noch für den Export außerhalb der EU lieferbar) noch maximal noch 5-10% Basislack-Verdünnung zugeben (keine Nitro- oder 2K-Verdünnung), wir empfehlen das jedoch NICHT.

Unser Wasser-Basislacke sind ebenfalls spritzfertig eingestellt. Sie können noch mit max. 5% rein destilietem Wasser verdünnt werden, dies sollte aber nur sehr vorsichtig an kleinen Mengen ausprobiert werden. Wir empfehlen dies ebenfalls nicht. Die Wasser-Autolacke dürfen auf keinen Fall mit lösemittelhaltiger Verdünnung verdünnt werden!

Den spritzfertigen Basislack mit einem sauberen Werkzeug (z.B. Rührstab 99015) in der Dose gründlich aufrühren, damit alle Pigmente gleichmäßig im Lack verteilt sind. 

Farbton sicherheitshalber nochmals prüfen (Spritzmuster), und Lack durch ein Lacksieb in den Pistolenbecher giessen. WICHTIG: Möglichst  genug Lack für einen kompletten Spritzgang einfüllen, damit man nicht unterbrechen muß.

 

Pistole zum Reinigen vorher nochmal mit etwas Waschverdünnung oder spezieller Verdünnung für Wasserbasislacke durchblasen und dabei auf gleichmäßiges Spritzbild und korrekte Einstellung prüfen (auf Pappe sprühen). Wichtig: Vor dem Lackieren mit Lack sicherstellen, dass keine Waschverdünnung in der Lackierpistole mehr enthalten ist!!

Basislack benötigt keinen Elastifizierer, selbst wenn er auf Kunststoff verarbeitet wird, da der Basislack keinen Härter beigemischt bekommt und somit auch nicht vernetzt - er bleibt also immer ein wenig elastisch.

 

Hinweis: Holz, Pressspan etc. läßt sich mit unseren Autolack-Systemen nicht zufriedenstellend lackieren. Hierfür bitte im Fachhandel nach speziellen Holzlacken fragen. Wenn Teile schon lackiert sind, und nur auf eine angeschliffene, lösemittelfeste Lackierung gespritzt werden soll, ist der Autolack gut geeignet und in Bezug auf Langlebigkeit, Farbstabilität etc. natürlich der beste Lack auf dem Markt. Alle sonstigen Dinge wie Boote, Hihi-Racks, Fahrräder etc. können natürlich optimal mit Autolack lackiert werden. Bitte fragen Sie uns an, welchen Lackaufbau wir empfehlen.

 

5a.6 Basislack auftragen

Vor dem Lackieren einen kleinen Schlachtplan zurechtlegen, also wo man anfängt, wie man z.B. die Radläufe macht, welche Flächen dann gefüllt werden etc. Während des Lackierens bleibt nicht viel Zeit, um über diese Fragen nachzudenken. Also einfach vorher überlegen.

Zuerst die Ecken und Kanten spritzen, evtl. den Sprühstrahl dafür etwas runder einstellen. Dann gleichmäßig und immer schön satt (beim 1. Spritzgang aber noch nicht deckend) die Flächen lackieren. Wichtig: Sprühstrahl auf senkrecht oval einstellen, 3-4 bar (HVLP entsprechend weniger), Düse 1,3-1,4mm, Pistole waagrecht immer im rechten Winkel zur Oberfläche, Abstand ca. 15-20 cm, gleichmäßige Geschwindigkeit, Bahnen immer zu etwa 1/3 - 1/2 überlappend, etwas über die Kanten hinaussprühen.

Nach der ersten Schicht etwa

  • 5 min. bei lösemittelhaltigen Basislacken
  • 5-15 min. bei Wasserbasislacken

warten bis der Lack abgelüftet hat und matt geworden ist. Kontrollieren, ob noch genug Farbe für den zweiten Spritzgang in der Pistole ist. Dann direkt die 2. Schicht deckend auftragen.

Wieder etwa

  • 5-10 min. bei konv. Basislacken
  • 15-30 min. bei Wasserbasislacken

ablüften lassen und dann mit Klarlack überlackieren. Man kann auch mit dem Auftrag des Klarlackes bis zum nächsten Tag warten, da sich dann aber überall unnötig Staub ansammelt, empfehlen wir das eigentlich nicht.

 

 Tipp: Druckluft-Schlauch vor dem Lackieren nochmal ordentlich hinlegen, damit er nirgends hängenbleibt, denn das garantiert einen fetten Läufer (besonders an den Rädern bleibt der Schlauch sehr gerne hängen und ist dann auch durch rohe Ausdrücke nicht mehr wegzubekommen). Auch nicht drauftreten, das gibt Tröpfchenflug. Am besten den Schlauch in der linken Hand mitführen, während man mit rechts lackiert.

Technik-Hinweis Beilackieren: hier klicken

 

 

X-Dream Effektlacke: Dreischicht System

5a.7 Effektlack auftragen

Bei Verarbeitung eines X-Dream Effektlackes wurde im Schritt 5.a6 ein schwarzer, roter oder blauer Grundton gespritzt, für Chrome ein schwarzer Einschicht-Decklack.

Nach dem Ablüften bzw. Aushärten des Grundtones wird der Effektlack in 3-4 Spritzgängen gleichmäßig auflackiert, Zwischenablüftzeit jeweils ca. 10-15 min.

NICHT zwischenschleifen !

Einstellungen siehe 5a.6. Der Effektlack ist spritzfertig. Nach dem letzten Spritzgang etwa 20 min. ablüften lassen und anschließend Klarlack auftragen.

 

 

MS oder HS Klarlack ? Je nach Erfahrung !

5a.8 Klarlack auswählen

Beim Klarlack stehen drei Produktsysteme zur Auswahl:

  • MS (Medium Solid, also mittlerer Festkörperanteil, nur noch zum Export außerhalb der EU erhältlich), oder
  • HS (High Solid, also hoher Festkörperanteil und geringerer Lösemittelanteil als beim MS) oder
  • UHS (Ultra High Solid, sehr hoher Festkörperanteil, nur für absolute Profis)

Der HS ist ergiebiger, dafür allerdings auch etwas schwieriger zu spritzen, und wird mit HS Härtern und ohne Verdünnung verarbeitet. Der HS Klarlack verzeiht einem Einsteiger weniger Fehler, weshalb wir noch die Zugabe von 5-10% Verdünnung normal oder kurz empfehlen.

Der MS Klarlack wird genauso hart und bietet auch sonst praktisch identische Produkteigenschaften wie der HS Klarlack, es müssen allerdings 2 volle Spritzgänge aufgetragen werden, während der HS bei entsprechender Erfahrung ohne Verdünnung mit 1,5 Spritzgängen aufgetragen werden kann.

Für ganz besondere Fälle gibt es auch noch die neuen kratzfesten Systeme, die wir auf Anfrage auch liefern können.

Bei der Lackierung von Kunststoffteilen ist zu beachten, dass dem Klarlack 20-40% Elastifizierer beigemischt werden muss.

Weitere Infos zum Thema Klarlack gibts im Lackier-Wegweiser.

5a.9 Klarlack vorbereiten

Wenn der Basislack gut abgelüftet hat, also ganz matt geworden ist, kann direkt der Klarlack aufgetragen werden. Man kann auch eine Pause machen dann sammelt sich allerdings unnötig Staub etc. sodass es nicht zu empfehlen ist.

Den Basislack nicht schleifen, abwischen, reinigen oder sonst irgendwie berühren.

Der MS Klarlack (Medium-Solid = niedrigerer Festkörperanteil also mehr Lösemittel) wird 2:1 mit dem 2K MS Härter (also 50% zugeben) plus 10% 2K Verdünnung gemischt.

Der HS Klarlack (High Solid = hoher Festkörperanteil also niedriger Lösemittelanteil) kann ausschließlich mit dem HS-Härter gemischt werden, beim HS Klarlack kommt keine Verdünnung dazu (nachdem der Klarlack 2:1 mit Härter gemischt wurde, kann aber ebenfalls max. 5-10% 2K Verdünnung normal oder kurz zugeben werden).

Der HS Klarlack ist im Endergebnis etwas brillanter als der MS Klarlack, also richtig schön glasklar ohne Gelbstich, da hier bessere Binder zum Einsatz kommen. (weitere Info zu MS/HS)

Härter und Verdünnung "kurz" für kleine Flächen oder niedrige Temperaturen, "normal" für größere Flächen und / oder normale Temperaturen.

Den Klarlack durch ein Lacksieb in die saubere Pistole geben. Am besten kurz vorher mit Reinigungsverdünnung oder 2K-Verdünnung durchblasen und dabei gleich nochmal das Spritzbild überprüfen.

Technik-Hinweis Mattierung:

Alle unsere Klarlacke können auch stufenlos matt eingestellt, indem man unser Mattierungsmittel dazugibt. Alle Informationen zum Mattierungsmittel inkl. Mischtabelle gibts hier. In 1 bzw. 0,5 ltr. Dose erhältlich.

Beim HS Klarlack empfehlen wir allerdings unsere fertig mattierten Klarlack im Glazgrad Matt oder Seidenmatt. Bitte immer sehr gut aufrühren!

5a.10 Klarlack auftragen

Der Klarlack ist der krönende Abschluß, hier lohnt sich also erstens ein bißchen Üben und zweitens ein bißchen Sorgfalt (z.B. möglichst staubfreie Umgebung schaffen, Lackieranzug, Kappe, Handschuhe von Staub reinigen).

Wichtig allerdings: was bei den Vorarbeiten (Schleifen, Spachteln, Füllern, Silikon-Entfernen etc.) vermasselt wurde, läßt sich mit den dünnen Basislack- und Klarlack-Schichten nicht mehr ausgleichen - viel hilft also beim Klarlack nicht viel, im Gegenteil, wenns zuviel ist, bekommt man Kocher etc.

Der Klarlack wird erst an Kanten und Ecken, und dann nach kurzem Ablüften in zwei Spritzgängen schön nass und überlappend, gleichmäßig und ruhig aufgetragen.

Zwischen den Spritzgängen ca. 5-10 min. Ablüftzeit einhalten (bis der Klarlack beim Berühren leichte Fäden zieht). Düse 1,4 mm, Druck 4-5 bar bzw. entsprechend weniger bei HVLP-Pistolen.

Weitere Tipps zum Lackieren siehe Basislack 5a.6. Wenn beim Klarlack ein Läufer entsteht, kann man den teilweise beim Lackieren mit der Pistole von unten etwas "hochhalten" (nur mit Luft anblasen), oder im Bereich des Läufers noch mehr Material aufspritzen, sodass er ganz abläuft und dann am unteren Rand des Blechs mit einem fusselfreien Tuch absaugen.

Falls Viecher während des Lackierens in den Klarlack geraten, kann man mit einem Messerchen versuchen, sie herauszuholen und den Bereich nochmals überspritzen. Bei kleinen Staubeinschlüssen lieber trocknen lassen und danach beheben. Der Klarlack trocknet am besten über Nacht bei ca. 15-20°, oder im Ofen bei 60° Objekttemperatur innerhalb von 30min.

Danach können alle Teile montiert und normal angefasst werden. Wichtig: Jeder Klarlack benötigt aber je nach Temperatur bis zu 6 Wochen, um endgültig und komplett durchzuhärten. Während dieser Zeit kann man das Auto normal benutzen, sollte allerdings noch auf Waschanlagen und die Teilnahme an der Rallye Paris-Dakar verzichten.

 

 

5a.11 Sonderfall Beilackieren

 

  Sonderfall Beilackieren:

 

Wenn nicht bis zur nächsten abklebbaren Kante lackiert werden soll / kann, oder wenn die Farbe nicht exakt passt (z.B. wegen Ausbleichen des alten Lackes), wird beilackiert. Dabei wird weich in den angrenzenden Bereich hinein-lackiert  ("fade-in" oder "blend-in"), um eine deutliche Farbkante zu vermeiden.

Für das Beilackieren ist schon etwas mehr Übung erforderlich, meist ist es einfacher, ein ganzes Teil zu lackieren. Wir drücken die Daumen, dass es mit unserer Beilackier-Kurz-Anleitung trotzdem gut gelingt.

 

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Nach Reinigen, Anschleifen und Abkleben (siehe entspr. Kapitel in der Lackieranleitung) wird Füller bzw. Kunststoff-Füller aufgetragen, allerdings muß dabei eine harte Kante vermieden werden. Also darf nicht bis zum Klebeband gespritzt werden - ein Abstand von ca. 5-10 min. ist einzuhalten.

 

 

 

Das bedeutet, dass man am besten von vornherein das Klebeband etwas weiter außen, in unserem Fall links, anbringt.

 

 

 

Die schwarzen Pfeile im Bild 3 zeigen bis wohin der Kunststoff-Füller auf unsere A4-Stossstange aufgetragen werden sollte. Um unnötige Schleiferei zu vermeiden, lassen wir den Füller nach links weich auslaufen.

 

 

Im Bild 4 sind die Vorarbeiten abgeschlossen und der KS-Füller ist bereits geschliffen. Ein weicher Übergang zum Altlack ist besonders wichtig, weil man eine eventuelle Kante nacher auf jeden Fall sehen würde.

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Den alten Lack im angrenzenden Bereich bis zu einer optischen Kante oder einem Knick mit dem Schleifpad oder feinem Nass-Papier aufrauhen. An einem solchen Knick bietet sich der Übergang an, da die Fläche hier optisch unterbrochen ist.

 

Dann den Bereich hinter dieser Kante gründlich waschen, entfetten, reinigen und mit etwas Schleifpaste gut feucht polieren, um sämtliche Fliegenleichen etc. zu entfernen. Die würde man ansonsten später im Klarlack wiedersehen.

Achtung: Auf keinen Fall wachshaltige Schleifpaste oder Politur verwenden!

In den jetzt schön gesäuberten und geglätteten Bereich wollen wir zum Schluß den Klarlack mit dem Beilackier-Löser hinein-"versenken".

Nach erneutem Abkleben ist alles für den Basislack-Auftrag vorbereitet -  nochmal mit Kunststoff-Reiniger und Staubbindetuch abwischen, und los gehts.

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Basislack wie gewohnt auftragen, erst die Kanten und anschließend die Fläche. Im ersten Spritzgang noch einen Rest des Füllers unbedeckt lassen, das ergibt später eine weiche Kante.

 

 

 

 

 

 

 

 

Etwa 5-8 cm des Füllers zur Kante hin im ersten Spritzgang unbedeckt lassen.

 

 

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Der zweite Spritzgang wird jetzt außen angesetzt, um Sprühnebel zu vermeiden. An der linken schwarzen Linie, also außen, ein paar Zentimeter außerhalb des Füllers, wird angesetzt und dann flüssig durchgehend nach rechts weiterlackiert. Sollte ein weiterer Spritzgang nötig sein, an der rechten Linie ansetzen, für einen weichen Übergang und guten Farbverlauf.

Am besten diesen Einsatz in die Fläche vorher mal auf einem Karton üben, damit man ein Gefühl dafür entwickelt, wieviel Material beim Ansetzen aufgespritzt werden muß (ist u.U. auch je nach Deckkraft der Farbe leicht unterschiedlich).

Die ganze Fläche mit dem zweiten Spritzgang deckend lackieren.

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Wenn die Farbe noch nicht so exakt passt wie bei unserem A4-Silber, kann man im Übergangsbereich ca. 5 cm in beide Richtungen mit wenig Luft ein bißchen Farbe hinein-"pieseln", dadurch wird der Farbeindruck angeglichen (vor allem bei ausgeblichenen Altlacken hilfreich).

Allgemein kann man mit diesen Verschleiern auch bei Silber- und Perleffekt-Farbtönen einen gleichmäßigeren Farbeindruck erzielen.

 

Aber Vorsicht: exakte Pistoleneinstellung vorher an einer Pappe prüfen, damit man sich nicht dicke Tropfen einhandelt - es soll einfach Farbe nicht deckend sondern in etwas gröberen Tröpfchen in die Fläche gespritzt werden.

 

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Nach dem Ablüften des zweiten Basislack-Spritzgangs den Klarlack auftragen. Wieder nicht bis an die Kante / Klebeband heranspritzen, sondern einen kleinen Abstand zum Klebeband lassen um eine harte Kante zur vermeiden.

 

 

So sieht das ja schonmal ganz vernünftig aus. Einen kleinen Läufer ganz rechts am Radlauf haben wir dann am nächsten Tag entdeckt - aber damit beschäftigen wir uns im Kapitel "Nacharbeit". Besser ein Läufer als ein trockener, matter Klarlack ohne Tiefe und mit Narben. :-)

 

Jetzt einigermaßen zügig den restlichen Klarlack aus der Pistole entfernen, am besten in einen alten Becher, wo er in Ruhe hart werden kann. Dann einen kräftigen Schluck Autolack21 Beilackier-Löser in die Pistole geben (Reinigung ist nicht notwendig, nur mal kurz durchblasen)

 

 

Den Beilackier-Löser dünn und vorsichtig an der Übergangskante zwischen neuem und altem Klarlack (rot markierter Bereich) mit viel Gefühl aufspritzen. Das soll keine eigene Schicht werden, sondern nur dazu dienen, den bereits vorhandenen neuen Klarlack durch den agressiven Löser mit der alten Lackschicht zu verbinden - der neue Klarlack sinkt praktisch in den angelösten alten Klarlack ein, verbindet sich dadurch sehr gut und kann nach dem Aushärten perfekt auspoliert werden.

 

Letzter Arbeitsschritt geschafft

 

Wenn das Ergebnis nicht 100% ist sondern nur 95%: am besten lassen, meist verschlimmbessert man nur daran herum. Es ist noch kein Lackier-Meister vom Himmel gefallen aber man kann es lernen! Also: dran bleiben.

 

Und jetzt Prost und allzeit GOOD LACK !!

 

 

Benötigte Produkte für den Arbeitsschritt "Zweischicht-Lackierung"

Autolack21 Produkte für die Zweischicht-Lackierung

(Links zum Shop)

Basislack Wunschfarbton Uni, Metallic, Perleffekt

X-Dream Effektlack 1 ltr

X-Dream Effektverdünnung 1 ltr

MS Klarlack 1,0 ltr

MS Klarlack 5,0 ltr

MS Härter 0,5 ltr

MS Härter 1,0 ltr

MS Härter 5,0 ltr

2K Verdünnung 1,0 ltr

2K Verdünnung 5,0 ltr

HS Klarlack 1,0 ltr

HS Klarlack 5,0 ltr

HS Härter 0,5 ltr

HS Härter 1,0 ltr

Mattierungs-Additiv 0,5 ltr

Mattierungs-Additiv 1,0 ltr

 

Silikonentferner 1 ltr

Silikonentferner 5 ltr

Sprühflasche

Schleifpapiere

Reinigungstuch

Klebeband

Abdeckpapier

Staubbindetuch

Messbecher

Rührholz

 

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