Welcher Klarlack? MS oder HS?

Die Bezeichnungen MS (engl. medium solid) und HS (high solid) bezeichnen entgegen der vielverbreiteten Meinung nicht die Härte des Lackes, sondern wieviel Festkörper-Anteil ("solid") der Lack hat.

Je dünner der Lack, desto billiger ist er, und desto mehr muß man lackieren (das kennt jeder vom Wohnung streichen - wenn eine Farbe richtig dünn ist, muß man dreimal streichen, die richtig teure deckt dann schon nach einem Mal).

Mischverhältnis:
Bei unserem MS-Klarlack werden 2 Teile MS-Klarlack mit 1 Teil MS-Härter gemischt, und darauf ca. 10% 2K-Verdünnung gegeben. Beispiel: 1 Liter Klarlack, 0,5 ltr Härter und 0,15 ltr Verdünnung ergeben dann 1,65 ltr spritzfertiges Material.

Der HS-Klarlack hingegen wird 2:1 ohne Verdünnung mit HS-Härter gemischt (da haben wir übrigens einen Fehler auf unserem Etikette, man sollte im Normalfall nicht mehr als 5% 2K-Verdünnung zugeben)

Die Verarbeitung von MS und HS-Systemen ist eigentlich bei allen Lackherstellern unterschiedlich, so auch bei Autolack21.

HS Klarlacke werden i.d.R. in 1-1,5 Spritzgängen satt aufgetragen, während MS-Klarlacke mindestens 2 Spritzgänge benötigen. In den HS-Systemen wird i.d.R. keine Verdünnung eingesetzt, um unter dem VOC-Grenzwert (VOC= volatile organic compound, flüchtige organische Stoffe d.h. Lösemittel) von 420 gr. / ltr zu bleiben.

In der Europäischen Union muss ab Ende 2007 dieser Grenzwert eingehalten werden, um die Lösemittel zu reduzieren, und daher gibt es aktuell nur noch den HS Klarlack und den UHS Klarlack. Beide Klarlacke sind VOC-konform.