Ratgeber Lackierpistolen (2)

Werterhaltung: Lagerung

Saubere und

Nach der gründlichen Reinigung und Trocknung, am besten ausgebreitet auf einem sauberen, weichen und fusselfreien Tuch in einer staubfreien Umgebung, sollte die Pistole gut geschützt, staubfrei und trocken aufbewahrt werden.
Optimal ist natürlich ein spezieller Koffer, z.B. mit Schaumstoff oder Stoff ausgelegt, sodass auch mal ein ruppiger Transport oder Fallenlassen des Koffers der Pistole nichts anhaben kann. Da das genaue Fluchten des Düsennadel in der Düse für ein sauberes Spritzbild und damit Lackier-Ergebnis von entscheidender Bedeutung ist, sollte der sicheren Aufbewahrung der Pistole ruhig etwas Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Wir empfehlen den TANOS-Systainer, der sich als Lager-System für die Werkstatt ohnehin gut bewährt hat, weil er stapelbar ist, und durch seine praktische Form und extreme Bruchsicherheit ein optimaler Safe für alle Lackier- und sonstigen Werkzeuge ist. Den Systainer gibt es in verschiedenen Größen und Farben, mit dem passenden Rollbrett kann er auch als mobiler Schrank eingesetzt werden. Weitere Infos unter www.Tanos.de.

 

Werkstatt-Praxis: Halterung für die Lackierpistole

Die Profi-Variante

Um beim Befüllen der Pistole beide Hände frei zu haben, z.B. um das Lacksieb und die Dose halten zu können, und auch um die Pistole senkrecht stellen zu können, wenn man mal eine Pause einlegen will, empfiehlt es sich, eine kleine Halterung irgendwo in der Werkstatt anzubringen (möglichst an dem Tisch/Werkbank, wo man den Lack mischt). Die einfachste und beste Lösung sind zwei lange Nägel, ca. 10-12 cm, die man leicht gespreizt waagrecht in den Tisch oder Werkbank haut. Die Nägel sollten dann mindestens noch 7-8 cm aus dem Holz ragen. Abstand je nach Pistole ca. 2,5-3 cm, leicht nach außen geöffnet. Den Abstand dann entsprechend der Pistole anpassen.
Jetzt noch die Nägel mit einem guten Isolierband umwickeln, um die Pistole zu schützen (und eventuelle kleine Besucher in der Werkstatt, die dann gern den Kopf dranstossen), und schon kann man die Pistole wunderbar stabil senkrecht zwischen die Nägel hängen (direkt unter dem Fließbecher).

 

Technik: Einstellung der Lackierpistole

Wichtig: Korrekte

Einstellung der Pistole: Die meisten Pistolen haben Einstellschrauben für Luftmenge,  Materialmenge, und die Form des Spritzkegels. Zunächst ist wichtig, dass der vom Pistolenhersteller und Lackhersteller angegebene Luftdruck auch tatsächlich an der Pistole anliegt. Der Ausgangsdruck des Kompressors ist hier nicht entscheidend, da er je nach Schlauchlänge, -durchmesser und –material bis zur Pistole stark abnehmen kann. Am besten einfach mal ein Manometer am Ende des Schlauches zwischenhängen und eine kleine Tabelle für die benötigten Druckzustände aufschreiben.

Richtige Einstellung -

Luftmenge und Materialmenge (oft über den Hebelweg geregelt) nach Herstellerangaben einstellen. Als Faustregel kann man sagen: so weit offen dass das Material nicht von der Oberfläche zurückgeworfen wird.
Den Spritzkegel bei einem Objekt-Abstand von ca. 15-20 cm (Pappe davorhalten) auf senkrecht oval, etwa 15-18 cm Höhe, einstellen, und bei Bedarf (z.B. in Ecken, Hohlräumen, bei Verwirbelungen an innenliegenden Kanten etc.) auf punktförmig umstellen.
Je kleiner der Spritzkegel eingestellt ist, desto größer wird natürlich die Gefahr von Läufern bzw. Nasen, da mehr Material pro cm² aufgetragen wird.
Hier gilt wieder mal: Übung macht den Meister.

Technik: Das Lackieren

Der richtige Umgang mit der Lackierpistole ist keine leichte Angelegenheit und entscheidend für die Qualität des Ergebnisses. Nicht umsonst lernen Autolackierer drei lange Jahre dieses Handwerk. Um ein wenig Hilfestellung zu geben, werden wir in Kürze einen kleinen Film zum download in die Lackierpraxis einstellen, wo ein Profi bei der Arbeit zu sehen ist.

  • Ein Abstand von etwa 15-20cm zum Objekt und gleichmäßige, überlappende, waagrechte Bewegungen auf den großen Flächen sind wichtig.
  • Die Pistole muß immer im rechten Winkel zur Fläche gehalten werden, gerade bei Anfängern sieht man oft, dass rechts und links ein deutliches „Auswischen“ stattfindet, sodass am Rand wenig Material aufgetragen wird. Narbige Flächen, Wolken oder nicht deckende Flächen sind dann der ärgerliche Effekt.
  • Grundsätzlich sollten erst die Kanten einmal lackiert werden, da der Lack die Tendenz hat, sich von den Kanten zurückzuziehen („Kantenflucht“), sodaß der Autolack dort schlechter deckt.
  • Anschließend z.B. bei Türen oder Kotflügeln erst die Fensterrahmen bzw. die Rückseite spritzen, damit der Spritznebel nicht als letztes auf der Türaußenhaut zu sehen ist.
  • Dann in einem durch, immer überlappend, gleichmüßig und naß-in-naß, die Flächen lackieren.
  • Die Geschwindigkeit, mit der man jetzt die Pistole am Blech vorbeiführt, entscheidet über die Menge an Farbe, die aufgetragen wird. Bei langsamer Bewegung kommt viel, bei schneller Bewegung weniger Material aufs Blech.
  • Wichtig: Den Schlauch immer mit der freien Hand so halten, dass er nichts ans lackierte Objekt stossen kann und die Lackierhand immer genug Reserve-Schlauch hat. Wenn der Schlauch hängen bleibt, bedeutet das immer, dass die Lackierhand stockt und in 99% ist ein satter Läufer die Folge. Also vor dem Spritzen immer kurz den Schlauch checken und ordentlich auslegen.

 

Für Übungszwecke haben wir übrigens manchmal Lackreste zu sehr günstigen Preisen, mit denen man mal ein Übungsblech kostengünstig lackieren kann, um mal die Bandbreite zwischen „Läufer“ (zu viel)  und „narbig“ (zu wenig Lack) auszutesten bevors an die Porsche 356-Haube geht. Bei Interesse einfach mal per email nachfragen.

Weitere Tipps demnächst in der Lackier-Praxis

Viel Erfolg beim Lackieren wünscht

die Autolack21-Redaktion

 

Red.d. 2006