Diskussionsforum

Unbeantwortetes Thema

Step by Step: Arbeiten mit handgeschnittenen Schablonen


Autor Nachricht
Verfasst am: 30. 10. 2010 [22:41]
Astra101
Dabei seit: 26.03.2006
Beiträge: 799
Hallo liebe Lackergemeinde!
Heute möchte ich euch das Thema „ Arbeiten mit handgeschnittenen Schablonen Teil 1“ als Step by Step vorstellen.

Wie auch in den anderen SBS’s schon erwähnt, weise ich ausdrücklich darauf hin das ich Hobbylackierer bin und diese SBS mit bestem Gewissen erstellt habe.

In allererster Linie ist dieser SBS für Anfänger gedacht!
Auch in den Lackierbereichen ist es allzumal der Fall das ein Objekt/Arbeit mit diversen Motiven versehen werden soll. Da dient in allererster Linie , bei einfachen Anwendungen, die von hand geschnittenen Maskierfolien. Bei Airbrushern ist diese Anwendung Gang und Gäbe, zudem ich auch solch einer hobbymässig zudem auch bin.

Was brauchen wir dazu:
Maskierfolie
Übertragungspapier
Stahllineal
Schneidezirkel
Skalpell (scharfes Schneidwerkzeug)
Rakel, Filzrakel
Meßbecher
Pipette
Lacksieb
Farbe: Einschichtdecklack mit dazugehörigem Härter/Verdünner
Airbrushpistole (natürlich geht auch eine Lackierpistole)


Bei den Maskierfolien ist zu entscheiden, für was für einen Untergrund diese genommen werden sollten. Es gibt einige Arten von Maskierfolien, die von „schwach klebend“ bishin zu „stark klebend“ reichen. Zudem sind sie in verschiedenen Größen zu kaufen. Außerdem gibt es noch plottbare Maskierfolien, sprich diese können mit einem Schneideplotter bearbeitet werden. (Dazu aber in einem anderen SBS mehr)
Schwach klebende Maskierfolien werden meist eingesetzt, wenn der Untergrund aus einem empfindlichen Papier besteht oder wenn direkt auf getrockneter Farbe (Bsp. Basislack) gearbeitet wird.
Bei mittel u. stark klebenden Maskierfolien können Untergründe wie angeschliffene Klarlacke genommen werden.

Das Übertragungspapier:
Um eine fehlerlose bzw. mühelose Übertragung von der Maskierfolie auf das Objekt zu gewährleisten wird eine so genannte Übertragungsfolie verwendet. Diese hier ist von Orafol und nennt sich Oratape MT95, sprich sie ist von mittlerer Klebekraft. Erkennen kann man sie an der genarbten Oberfläche (siehe Bild später).

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/04/631504/6237333862373830.jpg


Nun geht’s los:
Mithilfe des Skalpells und einem Stahllineal wird nun ein Quadrat aus der Maskierfolie geschnitten. Die aufgezeigte hier ist die plottbare von Regusign. Zudem wird mit dem Schneidezirkel ein Kreis ausgeschnitten.

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/04/631504/3731656133323038.jpg

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/04/631504/3738393835326362.jpg


Zur Veranschaulichung habe ich nun die Innenelemente herausgenommen.

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/04/631504/6361373766323565.jpg


Nun klebe ich aber nochmal den Kreis- bzw. Quadratausschnitt zurück auf die Maskierfolie. Nun klebe ich ein Stück der Übertragungsfolie auf die Maskierfolie. Behilflich dazu kann ein Rakel/Filzrakel sein um mögliche Unebenheiten oder Blasen herauszubearbeiten.

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/04/631504/3161306163323233.jpg

Nun wird das Übertragungspapier abgenommen und der innere Kreis klebt nun daran.

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/04/631504/3630376433633633.jpg

Hier wird das Filzrakel benutzt um ein gleichmäßiges aufbringen der Folie zu gewährleisten.

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/04/631504/6266303639616664.jpg

Danach wird die Übertragungsfolie entfernt. Was verbleibt ist die Kreisschablone.

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/04/631504/3131363335616363.jpg

Das ganze wird jetz nochmal gemacht mit der Übertragung bei der verbleibenden Schablone. Diese wird auch genutzt zum brushen. Die Arbeit wäre somit getan.

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/04/631504/3932373138616235.jpg

Natürlich gibt es verschiedene Arten von Lackieren. Ich habe mich, auf Grund der Größe, auf die der Airbrushanwendung entschieden. Als Farbe würde ich normalerweise Aibrushfarbe benutzen, da diese viel feiner pigmentiert ist als Basislacke und Decklacke.

Aber die Anwendung dieser ist auch möglich, allerdings nur für wirkliche flächige Farbaufträge mit einer Schablone. Grund: Die besagten groben Pigmente im gegensatz zu den Airbrushfarben.
Eine Verarbeitung mit einer Airbrushpistole ist erst ab einer Düsengröße von 0,5mm zu empfehlen, aufgrund der Farbpartikel. Mein Arbeitstier für die Lacke ist meine Revell Master Class Vario mit der hier verwendeten 0,77er Düse. Im Set ist noch die 0,5er und 1,1er dabei.

Als Beispiel deshalb habe ich den 2K MS Autolack (Einschichtdecklack) RAL 9005 Tiefschwarz matt ausgewählt, der mit dem 2K MS Härter 50110 und der 2K Verdünnung 84010 bzw.84020 (kurz/normal) gemischt wird.

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/04/631504/6638323266303265.jpg

Das Mischungsverhälnis dieser drei Komponenten ist 2:1:10%, sprich Decklack/Härter/Verdünnung. Bei Kunststoffteilen ist es möglich noch Elastifizierer/Weichmacher 87700 von 15% - 40% zuzugeben. Je nach Härte des Kunststoffes.

Ideal für solch kleine Menge sind Meßbecher im 30ml Bereich. Diese sind selbstverständlich lösemittelbeständig. Jedoch muß hier ein wenig mit dem Kopf gearbeitet werden, da, anders als bei den gewohnten Meßbechern keine genau Mischungsverhältnisse drauf stehen.

Als Anhaltspunkte dient hier die Milliliterskalierung. Hier kann also das Verhältnis von 2:1 spielend leicht vorgenommen werden. Hier sind es 6 Striche Farbe und 3 Striche Härter, sprich 9ml Gesamtgebinde. Hinzu kommt noch die Verdünnung die dann was ausmacht…………..??? Genau, 0,9ml. Aufgerundet auf 1ml selbsverständlich dann. (Im Bild aber noch nicht drin)
Dies wird dann gut verrührt. Das ganze wird dann eingefüllt mit einem Lacksieb 99890 in den Farbnapf der Airbrushpistole.

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/04/631504/3535376566336665.jpg

Nun wird die Farbe aufgetragen. Eingestellter Druck ist hier 2,1 bar. Bei der Airbrushpistole (Double Action)ist es so, das zuerst Luft gegeben wird,dabei wird der Hebel nach unten gedrückt. Dann wird der Hebel nach hinten gezogen und Farbe tritt somit aus. Je weiter der Hebel nach hinten gezogen wird umso mehr Farbe kommt heraus. Dann den Hebel wieder nach vorne schieben und dann erst den Hebel nach oben in die Ausgangsposition bringen.

Somit entstehen bei einer Linie keine Anfangs- u. Endpunkte. Das ganze wird aus der Bewegung herausgemacht und bedarf ein wenig Übung. Da hier Schablonen verwendet werden ist das hier nicht ganz so wichtig, als bei einer Freihandarbeit.
Beim Quadrat wird von links nach rechts und leicht versetzt nach unten dann wieder von rechts nach links gearbeitet. Mehrere dünne Schichten werden so gemacht bis der Farbton zusagt.

Bei der Kreisschablone wird am Rand angefangen und die Bewegung im Bogen ausgeführt. Zur Mitte hin wieder dann immer weniger Farbe aufgetragen. Dadurch entsteht eine Kugel. Mittig wird die Farbe ausgelassen und stellt somit den Glanzpunkt da.

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/04/631504/3761303534613637.jpg

Nach dem Antrocknen der Farbe kann die Schablone abgezogen werden. Zum Vorschein kommen dann ein ausgefülltes Quadrat und siehe da, eine Kugel. Schön zu sehen ist hier die grobe Pigmentierung des Einschichtdecklackes bei der Kugel.


http://foto.arcor-online.net/palb/alben/04/631504/3836613164313063.jpg

Um die Schablonen mehrfach verwenden zu können empfehle ich diese dann auf die Grundfolie wieder zurück zu kleben.
Viel Spaß beim Nachmachen!
Gruß Daniel





Benutzer anmelden

Als Gast k�n Sie in unserem Forum die Beitr䧥 lesen. Um einen eigenen Beitrag zu schreiben, m�Sie sich einmalig als Benutzer registrieren!

Benutzer  Kennwort 

Sie haben Ihr Passwort vergessen?