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Erster Lackierversuch - ein kleiner Bericht


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Verfasst am: 02. 12. 2006 [05:01]
geteiflitz
Themenersteller
Dabei seit: 09.08.2006
Beiträge: 0
Hallöchen,

da sich hier viele Leute tummeln, die wie ich noch nie etwas lackiert haben, es aber mal probieren wollen, hier mal ein kleiner Bericht zu meinem ersten Versuch. Vorab sei schon mal erwähnt - es ist natürlich schief gegangen.

Ich will schon lange mal etwas restaurieren. Da mich die teuren Preise der Lackierbetriebe doch etwas abgeschreckt haben, bin ich beim Stöbern im Internet auf diese informativen Seiten gestoßen - naja, dachte ich, probiers mal.

Da ich nicht gleich meine Restaurationsteile verunstalten wollte, hab ich mir im allseits so beliebten ebay also einen Tank und zwei Seitendeckel ersteigert (oh Mann, was für´n Schrott - Beulen und Dellen ohne Ende).

So, nun legte ich los. Ich fing an zu schleifen. Da die Teile alle in grobster Art und Weise mit der Dose überlackiert waren, entschied ich mich zum abschleifen bis aufs Blech. Insgesamt befanden sich auf jedem der Teile 5 !!! Schichten Lack - von der Grundierung über das originale rot, dann blau, schwarz und zum Schluß grün. Eigentlich wollte ich alles mit nem Schleifklotz und groben Schleifpapier runterschleifen - nachdem ich für eine Fläche des Tanks aber in fleißiger Feierabendabrbeit fast ne Woche gebraucht habe, hab ich dann doch zur Maschine gegriffen. Irgendwann blinkte mich dann das blanke Metall an.

Nach Verbrauch endlos vielen Schleifpapiers, einem völlig verdreckten Kellerraum und einer wütetenden Freundin war das also erst mal erledigt - ich sag Euch - aufräumen und sauber machen dauert noch mal genau so lange.

Nun also wieder ins Internet - viele schöne Sachen bei
Autolack21 bestellt - und wieder losgelegt (um nicht dauernd den Rechner zu blockieren hab ich mir die gesamte Lackieranleitung ausgedruckt - so kann ich immer wieder nachlesen - wie was gemacht wird. Ich bin halt ein wirklicher Anfänger).

Also alle Teile mit Silikonentferner reinigen - gesagt - getan.
Anleitung lesen - Grundierung drauf - prima geworden. Als unerfahrener war ich aber über die Menge anfallenden Sprühnebels echt erschrocken. Zum trocknen hab ich die Teile in einen anderen Raum gestellt.

Anleitung lesen - ah, wieder meiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen - anschleifen und Keller sauber machen - erledigt.

Anleitung lesen - Silikonentferner - Füller drauf - nee diesmal nicht ohne Staubabsaugung, dachte ich - leierte meiner Mama einen alten Naßsauger aus dem Kreuz - und losgefülltert. Ergebnis: Gut geworden - die Nummer mit dem Naßsauger hat dann aber leider doch nicht funktioniert - also die Teile wieder in einen adneren Raum zum trocknen und Keller wieder sauber machen.

Wie schon gesagt, die geebayerten Teile waren echt Schrott - die ideale Gelegenheit also, sich auch gleich mal am spachteln zu versuchen. Ich hab mich dann also hingesetzt die Teile mit Silikonentferner gereinigt und gespachtelt wie ein Weltmeister. Gelernt hab ich dabei, wer viel raufmacht muß viel runterschleifen - da war es wieder - meine Lieblingsbeschäftigung - schleifen. Bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war, hat es einiges an Zeit, Schleifpapier und Spachtelschichten gekostet. So, nun wieder Keller aufräumen.

Anletiung lesen - Teile sauber machen - Füller drauf - den Naßsauger hab ich weggelassen - hat eh nix gebracht - Ergebnis gut - Teile wieder zum trocknen in einen anderen Raum - Keller sauber machen.

Nun kam die von Autolack21 - Herbstaktion. Ich fahr total auf das VW Ravennablau ab - also 1 Set mit Silikonentferner, Lack, Klarlack und Härter bestellt und dazu noch ein bisschen Kleinkram. Wurde übrigens wie immer super schnell und gut verpackt geliefert - selbst eine klitzekleine Beanstandung wurde prompt zu meiner Zufriedenheit bearbetiet.

Anleitung lesen. Ich bin vorsichtig rangegangen. Zum üben hab ich erst mal nur die Innenseite eines Seitendeckels lackiert. Teil mit Silikonentferner reinigen - Lack in die Pistole und los gehts. Mit dem Wissen um den Sprühnebel war ich echt skeptisch, aber - cool, sieht ja gut aus. Ich hab zwei Lackschichten aufgetragen - mit dem Ergebnis war ich zufrieden - kleine Staubeinschlüsse - aber naja - fürs erste Mal dachte ich - nicht schlecht. Fehlt nur noch der Klarlack.

Mann, in der Lackieranleitung steht schon - Klarlack = Finish = üben!!! Tja, was soll ich sagen - hier hab ich´s dann versaut. Ich hab das Teil liegend lackiert - in der Hoffnung - Läufer zu verhindern. Im Keller war es auch nicht wirklich warm - so daß das mit der Ablüftung auch nicht richtig hingehauen hat. Ich hab also die erste Schicht Klarlack aufgetragen - satt stand in der Anleitung - hab ich gemacht - Ergebnis sah gut aus. Ich hätte hier aufhören sollen - mit ein wenig polieren wär das echt schick geworden.
Aber nee, in der Anleitung steht zwei Schichten - also macht der Berti auch zwei Schichten. Also - ablüften lassen - eine rauchen gehen - und weiter gehts.
Ich hau also die zweite Schicht satt rauf. Und freu mich wie Itsch - sieht das gut aus.
Ich bring also das Teil zum trocknen wieder in den anderen Keller - war ja nur die Innenseite lackiert - konnte man außen also anfassen.

Ich freu mich also total - und mach die Lackierpistole sauber.

So jetzt guck ich noch mal - und mir stieg die Zornesröte ins Gesicht. Ihr müßt Euch das Teil so vorstellen wie eine Bratpfanne, bei der die Innenseite lackiert wurde. Läufer hatte das Teil keine, aber der Klarlack ist der Schwerkraft gefolgt, in der Mitte, der tiefsten Stelle, hat sich eine richtige Pfütze Klarlack gebildet - wirklich eine richtige Pfütze, richtig tief.

Was sollte ich nun machen? - Irgendwie mußte der Mist ja raus. Ich hab den Seitendeckel dann hingestellt und das Zeug ablaufen lassen - Jetzt hat der Lack natürlich richtig fette Nasen. Schade, das kriegt man wohl nicht mehr hin.

Fazit: Ich werde mal versuchen, ob man das noch fein anschleifen und mit Klarlack überlackieren kann - wenn nicht, muß ich halt wieder meiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen - und ab dem Basislack von vorne anfangen.

Gelernt: Viel hilft nicht immer viel - und - ohne Staubabsaugung oder wenigstens ner HVLP-Pistole ist Mist.

Ich laß mich jetzt nicht entmutigen - es war ne Übung und ist schief gegangen - naja, was solls.

geteiflitz



Verfasst am: 03. 12. 2006 [02:20]
Astra101
Dabei seit: 26.03.2006
Beiträge: 799
Hey, ein Roman ist nichts hier dagegen! Super, das du deine Erfahrungen hier berichtest.

Eins vorweg, bei mir war es nicht anders vor 5 Monaten!
Es hängt eigentlich immer am Schleifen. Das ist die meiste Zeit die vorallem sauber ausgeführt werden muß.

Vom Sprühnebel war ich auch überrascht das der so groß ist.
Hab auch keine Ablüftung im Keller.

Ich hänge meine Teile nach dem Klarlack auch auf. Du hast einfach zu satt lackiert!

1.Schicht dünn auftragen; 2.Schicht satt, sodass der Klarlack fast im Übergang zum schwimmen ist.
Das ist der Knackpunkt wo man aufhören muß und nicht weitermachen darf obwohl man doch noch auflackieren will.
Das geht auch heute noch in die Hose.
Einfach 24h trocknen lassen und dann das berühmte Schleifen wieder.

Lackier erst nächstes Jahr weiter, da ich im Keller nicht mehr lackieren darf o. will. (Gasbrenner) und die extreme Staubentwicklung durch die Sprühnebel. Vorallem bekommst du es zumindest auf den Holzregalen im Keller nicht mehr ab.

Wenn's warm ist geht es draußen weiter. Vielleicht bekomme ich ein Gartenhäusschen, da baue ich dann noch ne Ablüftung ein.

Hab die ganze Zeit mit der Revellpistole lackiert da die ne max. Düsengröße von 1,2mm haben. Die ist jetzt kaputtgegangen die Düse und Ersatz teuer mit Versand. Arbeite mit der 0,75mm Düse mit der es auch geht aber sehr schwer.

Habe jetzt aber auf Weihnachten ne HVLP die ne 1,7mm und ne 1,4mm Düse hat.
Der Kompressor ist nen OMEGA von Revell. Der bringt aber die Leistung was die HVLP braucht erst gar nicht.

Habe aber noch nen großen, lauten Kompressor vom Schwiegervater. Mal schauen wie der dann arbeitet, brauche dann auf jeden Fall noch nen Ölabscheider.


Gruß Daniel




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