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4. Spachtel

Der Spachtel dient dazu, große bis sehr große Unebenheiten in der Oberfläche auszugleichen, z.B. Beulen, Dellen, tiefe Rostnarben, bei Umbauarbeiten etc. Der Spachtel darf nicht auf 1K Produkte wie Grundierungen direkt aufgetragen werden und behält auch nach dem Schleifen eine leicht porige Oberfläche. Es muß also der 2K HS Füller vor und nach dem Spachteln aufgespritzt werden.

 

Inhalt

4.1   Anschleifen

4.2   Silikon entfernen

4.3   Staub entfernen

4.4   Spachtel auswählen

4.5   Spachtel mischen

4.6   Spachtel auftragen

4.7   Spachtel schleifen

4.8   Füllern >weiter bei 3.3

 

 

Zu spachtelnde Stelle gut erfühlen und am besten markieren.

4.1 Anschleifen

Manche Hersteller empfehlen, den Spachtel direkt auf nacktes Metall aufzutragen. Da Spachtel Wasser zieht und keinerlei Rostschutz bietet, empfehlen wir das ausdrücklich NICHT.

Wenn an die Qualität der Reparatur keinerlei Ansprüche gestellt werden, kann man direkt auf Metall spachteln, eine Garantie können wir dafür jedoch ausdrücklich nicht übernehmen.

Da Polyesterspachtel und 1K-Produkte nicht in direktem Kontakt stehen dürfen, um spätere Probleme zu vermeiden, sollte der Spachtel nur auf geschliffenen 2K-HS Füller oder tragfähige, lösemittelfeste, intakte und angeschliffene Altlackierung aufgetragen werden.

Untergrund mit Silikonentferner reinigen und gut anschleifen: Nassschliff mit 400-600er Papier oder trocken mit 180er (Hand) bzw. 240-320er (Exzenter) Körnung.

Tipp: Wenn ein kleiner Bereich aufs Metall durchgeschliffen sein sollte, gilt die "2-Euro Regel": Über Stellen, die kleiner als 2 Euro-Stücke sind, kann man einfach mit Füller drüberblasen, größere Stellen müssen mit Spraila Grundierspray oder 1K Grundierfüller grundiert, und dann mit HS Füller überlackiert werden.

Noch ein Tipp: Die Stellen, an denen gespachtelt werden muß, mit der Hand gut erkunden. Ein Blatt Papier oder eine Folie hilft beim erfühlen. Am besten die Stelle dann nach dem Schleifen nochmal markieren, z.B. mit Edding, um später beim Spachteln auch die richtige Stelle aufzufüllen...

 

 

4.2 Silikon entfernen

Gründlich mit Silikonentferner reinigen und dann abblasen

Silikonentferner 88020 mit einem sauberen Tuch oder der Sprühflasche 99860 auftragen. Kurz einwirken lassen und dann gründlich mit einem trockenen, sauberen und fusselarmen Tuch (z.B. Reinigungstuch 99875) abwischen um Staub, Fett und Silikonrückstände restlos zu entfernen.

So wird eine optimale Haftung des Spachtels sichergestellt. Silikonentferner gut ablüften lassen bevor der Spachtel aufgetragen wird.

 

 

 

Mit Staubbindetuch leicht und ohne Druck abwischen

4.3 Staub entfernen

Mit Druckluft-Pistole gründlich alle Flächen, Kanten, Ecken und Hohlräume sowie das Abklebepapier abblasen. Dann mit Staubbindetuch 99870 ohne Druck über die zu lackierenden Flächen wischen, um letzten Staub zu entfernen.

 

Je nach Umfang der Spachtelarbeiten: Spritzspachtel oder Ziehspachtel.

4.4 Spachtel auswählen

Für die Spachtelarbeiten auf Metall stehen zwei Produkte auf Polyesterbasis zur Verfügung:

Der Universal-Spachtel oder der Spritzspachtel.

Der feine und weitestgehend porenfreie Universalspachtel 30000 wird von Hand mit dem Japanspachtel aufgetragen und härtet innerhalb weniger Minuten aus. Der nötige Härter (Paste) ist im Preis enthalten.

Der Spritzspachtel 32000 benötigt 2 Stunden Trocknungszeit, wird dafür aber mit der Pistole (2,0-2,5 mm Düse) aufgetragen, wodurch man besonders bei umfangreicheren Spachtelarbeiten (z.B. Umbau, Hagelschaden, Restaurierung etc.) enorm viel Zeit spart. Der Spritzspachtel kann bis 1 cm dick aufgetragen werden (ca. 10 Spritzgänge) und ist perfekt für großflächige und umfangreiche Spachtelarbeiten.

Er erzielt eine sehr glatte Oberfläche und muß nach dem Schleifen nur dünn übergefüllert werden.

Für den Spritzspachtel wird der PE Härter benötigt, der im Verhältnis 4:100 zugegeben wird.

Tipp: Auch wenn unser Autolack für Holz, Pressspan etc. nicht zu empfehlen ist, der Universal-Spachtel ist auf Holz unschlagbar. Ob Möbel, Kellertüren, alte Stühle oder was auch immer später lackiert werden soll; der Universal-Spachtel hält perfekt und läßt sich leicht schleifen (Lacky´s Kellertüren sind der Beweis).

Technik-Hinweis: Viele Hersteller bieten dutzende von verschiedenen Spachteln an, mit Fasern, Grob- und Feinspachtel, für Aluminium etc.

Aufgrund der kurzen Lagerdauer (12 Monate) der Spachtel haben wir uns entschieden, nur einen Ziehspachtel ins Sortiment zu nehmen, der ein möglichst breites Aufgabenfeld abdeckt - also sowohl tiefe Dellen füllen kann als auch eine möglichst porenfreie Oberfläche schafft, um einen weiteren Feinspachtel unnötig zu machen. Das reduziert den Chemie-Müll beträchtlich und spart auch noch Geld.

 

Bilder folgen noch

4.5 Spachtel mischen

Vor dem Anmischen des Spachtels ist es sinnvoll, die zu spachtelnden Stellen mit der flachen Hand zu erkunden und evtl. anzuzeichnen.

Da beide Spachtel schnell abbinden (nur einige Minuten), bleibt nach dem Anrühren dafür nur noch wenig Zeit.

Den Universal-Spachtel 30000 auf einer sauberen Pappe oder einem Stück Holz mit ca. 5% der beigefügten Härterpaste (nach Augenmass) gründlich vermischen und Klümpchen gut ausstreichen. Zügig mit einem Japan-Spachtel (Metall oder Plastik) auftragen - siehe Schritt 4.6.

Den Spritzspachtel 32000 gründlich aufrühren und ca. 5% PE-Härter 50300 zugeben. Anschließend gut vermischen. Das angemischte Material muß umgehend verarbeitet werden, da es innerhalb von ca. 20 min. abbindet.

Tipp: Benutzte Werkzeuge möglichst sofort in ein Bad aus Waschverdünnung legen, dadurch wird die Reinigung wesentlich erleichtert. Dann mit einem Pinsel gründlich reinigen. Insbesondere zur Reinigung der Pistole sollte man einige Zeit investieren, das lohnt sich.

Hinweis: Bei allen Arbeiten mit dem Spachtel unbedingt Handschuhe und Lackiermaske (z.B. unsere 99540) tragen, die im Spachtel und den PE-Härtern enthaltene Chemie ist sehr ungesund.

 

 

4.6 Spachtel auftragen

Den Universalspachtel 30000 zügig mit einem Japan-Spachtel (Metall oder Plastik) auftragen und möglichst glatt und porenfrei verstreichen. Wenn der Spachtel anzieht, nicht mehr weiter verstreichen, da die beim Abbinden bereits entstehenden Klumpen sonst alles wieder zerreissen.

Spachtel in mehreren Schichten möglichst ohne Löcher auftragen. Wenn größere Hohlstellen entstehen, diese bei der nächsten Lage unbedingt schließen. Notfalls wieder ein Stück abschleifen und dann weiterspachteln. Größere Lufteinschlüsse können bei hohen Temperaturen später zu Problemen führen, wenn die eingeschlossene Luft sich ausdehnt, gibt das Blasen.

Werkzeuge sofort in ein Wasch-Verdünnungs-Bad legen und mit einem borstigen Pinsel oder anderem Spachtel reinigen.

Der Spachtel härtet innerhalb weniger Minuten aus, und kann dann mit der nächsten Lage überspachtelt oder geschliffen werden.

Der Spritzspachtel 32000 wird fast wie ein normaler Füller aufgetragen, außer dass er deutlich dicker ist und daher bei ca. 3 bar eine Düse von mindestens 2,0 mm benötigt. Ideal ist eine 2,2-2,5 mm Düse.

Sinnvollerweise spritzt man hauptsächlich die Dellen aus, nicht ein ganzes Blech. Dafür kann es hilfreich sein, die Stellen vorher anzuzeichnen.

Der Spritzspachtel kann in bis zu 10 Spritzgängen auf die ordentliche Schichtstärke von 1000µm gebracht werden, zwischen den Spritzgängen aber Ablüftpausen einlegen (ca. 20 min.) bzw. bei starken Schichtdicken zwischendurch ganz aushärten lassen und wieder kurz anschleifen.

Vorsicht: an Ecken und Kanten keine großen Schichtstärken aufbringen, die brechen sonst u.U. später ab, oder Hauben, Türen etc. schließen nicht mehr.

Hinweis: Bei der Arbeit (auch Schleifen) mit beiden Spachteln unbedingt Atemschutz, Handschuhe etc. tragen !

 

 

4.7 Spachtel schleifen

Der Universalspachtel kann nach ca. 15min., der Spritzspachtel nach 2-3 Stunden (temperaturabhängig) trocken geschliffen werden: entweder von Hand mit Körnung 80, oder mit dem Exzenterschleifer (120er Korn).

Insbesondere bei großen Beulen ist der Einsatz der Karosseriefeile bzw. eines langen Schleifklotzes ratsam, um eine ebene Fläche herzustellen. Bei Bedarf bitte per email anfragen.

Evtl. muß mehrfach gespachtelt und geschliffen werden. Je sauberer diese Arbeit ausgeführt wird, desto näher kommt man dem perfekten Ergebnis - und beim Spachteln macht die Übung ganz klar den Meister.

Beide Spachtel nur trocken reinigen (Staubbindetuch), da sie beide stark saugend sind. Dann mit dem HS-Füller überlackieren um eine porenfreie Oberfläche für den Decklack zu erzielen. Beim Schleifen unbedingt Atemschutz anlegen.

 

Perfekte Oberfläche mit dem HS Füller

4.8 Füller auftragen

Nach dem Schleifen des Spachtels werden 2 Schichten HS-Füller aufgetragen, um eine harte, glatte und völlig porenfreie Oberfläche zu erzielen und damit den perfekten Untergrund zu schaffen, der den Decklack später in vollem Glanz erscheinen läßt.

 

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